Folgen des Klimawandels Trockenheit behindert Wiederaufforstung in Hessens Wäldern

Der Sommer in Hessen verläuft erneut so trocken, dass es dem Baumnachwuchs in den Wäldern schadet. Der Landesbetrieb HessenForst rechnet damit, dass viele neu angepflanzte Bäume absterben werden.

Sujetbild: Ein Wald ist durch die Trockenheit und den Borkenkäfer stark angegriffen.
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Die Situation in Hessens Wäldern ist dramatisch, wie der letzte Waldzustandsbericht schon gezeigt hat. Und Besserung ist nicht in Sicht. Auch dieser Sommer verläuft viel zu trocken. Die Folge: Die so notwendige Wiederaufforstung wird behindert.

"Durch die anhaltende Trockenheit rechnen wir leider mit größeren Ausfällen", teilte eine Sprecherin des Landesbetriebs HessenForst mit. Das Ausmaß könne man erst im Herbst sicher bewerten und hänge "natürlich vom weiteren Witterungsverlauf ab".

Betroffen sind demnach vor allem die Bäumchen, die im vergangenen Herbst und Frühjahr gepflanzt worden sind. Die Herausforderung für die jungen Bäume: "Die müssen erst anwachsen, um sich ausreichend mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen", erläuterte die Sprecherin. Die neuen Bäume wurzeln anfangs nur in den oberen Bodenschichten und gelangen deshalb noch nicht an Wasserreserven in tieferen Schichten.

Wälder sollen klimastabiler werden

Weil die heimischen Wälder unter den Folgen des Klimawandels leiden, sollen sie zu klimastabileren Mischwäldern umgewandelt werden. Die erwarteten Ausfälle bedeuteten "einen gewissen Rückschlag" und auch Mehraufwand für die Försterinnen und Förster, denn abgestorbene Bäumchen müssten aufwendig nachgepflanzt werden.

Bis zu einem gewissem Umfang sei das Nachpflanzen normal, so HessenForst. Aber durch die extreme Trockenheit müsse mehr nachgepflanzt werden als in früheren Jahren. Den Wald zu bewässern sei allenfalls "eine sehr seltene Ausnahme", weil dies auf großen Flächen nicht praktikabel sei.

Seit Januar zwei Millionen Bäume gepflanzt

Bisher sind im Staatswald in diesem Jahr mehr als zwei Millionen Bäume gepflanzt worden, bis zum Jahresende sollen es insgesamt rund vier bis fünf Millionen werden. "Mit rund fünf Millionen Bäumen können wir etwa 1.500 Hektar bepflanzen", so die Sprecherin.

Bei den neuen Bäumen setze man ausschließlich auf Arten, die nach aktuellem Stand der Wissenschaft mit dem zukünftig erwarteten Klima besser zurechtkämen. "Die Auswahl der Baumarten orientiert sich immer am Standort, also dessen Klima, Nährstoff- und Wasserangebot." Insgesamt seien Laubbäume weniger anfällig für Trockenheit und Hitze in der sensiblen Anwuchsphase als immergrüne Nadelbäume.

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Sendung: hr-iNFO, 17.07.2023, 9 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Meliha Verderber, dpa/lhe