Post-Warnstreiks gehen weiter Briefe und Pakete können später ankommen

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post ruft die Gewerkschaft Verdi die Briefträger weiterhin zu Warnstreiks auf. Die Zustellung kann sich verzögern, jede zehnte Sendung bleibt vorerst liegen.

Briefträger auf dem Fahrrad
Verdi fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der Post in Deutschland. Bild © dpa

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post ruft die Gewerkschaft Verdi erneut zu Warnstreiks in Hessen auf. "Am zweiten Tag in Folge sind Beschäftigte in der Zustellung ganztägig in Warnstreiks getreten", teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit.

Jede zehnte Sendung bleibt liegen

Betroffen seien bereits bestreikte Niederlassungen, aber auch andere Bereiche. "Dort wird es zu Ausfällen und Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen und Briefen kommen", hieß es.

Bundesweit werde jede zehnte Sendung vorerst liegen bleiben. Briefe und Pakete würden in den nächsten Tagen zugestellt, heißt es von der Post. Wahlsendungen werden bevorzugt behandelt.

Streiks in Vordertaunus, Wetterau, Wiesbadener Umland und Fulda

Nach den Warnstreiks in den Bereichen Fulda, Kassel und Darmstadt am Mittwoch rückten nun andere Standorte in den Fokus, so Andreas Jung, Landesfachbereichsleiter Postdienste, Speditionen und Logistik von Verdi Hessen.

Beispielsweise der Zustellbereich Vordertaunus und Wetterau sowie das Umland von Wiesbaden und wieder der Briefbereich Fulda. Auch in anderen Bundesländern legen Post-Mitarbeiter ihre Arbeit nieder. 

Vorausgegangene Streiks an Dienstag und Mittwoch

Wie viele Zustellerinnen und Zusteller sich am Mittwoch am Streik beteiligten, konnte Verdi nicht genau beziffern. Doch die Beteiligung sei "gut" gewesen.

Die Gewerkschaft hatte zudem am Dienstag bundesweit ausgewählte Briefzentren bestreikt, um in der Tarifrunde den Druck auf die Deutsche Post zu erhöhen. Betroffen war unter anderem das Briefzentrum am Frankfurter Flughafen (IPZ).

Mehr Geld und mehr Urlaub gefordert

Verdi fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der Post in Deutschland. Außerdem sollen sie drei Extra-Urlaubstage bekommen.

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Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier zusätzliche Urlaubstage erhalten. Ihre Forderung begründet die Gewerkschaft mit dem verteuerten Alltag und der gestiegenen Arbeitsbelastung. Diese mache mehr Freizeit und damit auch mehr Erholung erforderlich.

Der Post gehen die Forderungen zu weit, sie fordert eine wirtschaftlich tragfähige Tariferhöhung. Dabei verweist das Unternehmen auf die im Digitalzeitalter schrumpfenden Briefmengen und den hohen Investitionsbedarf.

Verdi für mehr Entlastung bei Arbeit

"Statt darauf zu beharren, dass die Forderungen nicht finanzierbar sind, sollten die Arbeitgeber lieber genau zuhören. Die Beschäftigten wissen am besten, wie man die Arbeit entlastender und damit auch attraktiver gestalten kann und was faire Bezahlung bedeutet", sagte Verdi-Landesfachbereichsleiter Jung.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt.

Sendung: hr1,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe