Verkauf startet Anfang Dezember Der Weihnachtsbaum wird teurer - aber nur ein wenig
Bald beginnt die Weihnachtsbaum-Saison. Für Nordmanntanne und Co. werden Käufer in diesem Jahr etwas mehr bezahlen müssen. Woran das liegt und welcher Baum wohl besonders beliebt sein wird.
Ein Euro für den laufenden Meter - mit dieser Preissteigerung rechnet Holger Schneider aus Gudensberg (Schwalm-Eder) in dieser Saison. Schneider ist Weihnachtsbaum-Produzent und gleichzeitig Vorsitzender des Arbeitskreises Hessischer Weihnachtsbaum. Auf seinem eigenen Hof verkauft er selbst aufgezogene Weihnachtsbäume, beliefert aber auch regionale Gärtnereien und Blumengeschäfte.
Der Verkauf beginne in Hessen offiziell zwar erst zwischen dem 6. und 10. Dezember, sagt Schneider. Auf Nachfrage bekämen Kunden und Kundinnen aber schon früher eine Tanne oder Fichte. Manche würden beispielsweise gerne schon zum ersten Advent ihren Weihnachtsbaum aufstellen.
Höhere Kosten für Personal und Dünger
Zwischen 22 und 28 Euro werden sie für den Meter Nordmanntanne in diesem Jahr zahlen müssen, schätzt Schneider. Als Gründe für den Preisanstieg nennt er gestiegene Kosten für Betriebsmittel, Personal und Dünger.
Das bestätigt Willi Knauf, der seine Weihnachtsbäume meist am Lokalbahnhof in Frankfurt verkauft. Er versuche, die Preise "zu halten, wo es geht", sagt er. "Das Geld sitzt nicht mehr so locker, die Leute haben nicht mehr so viel." Aber ein wenig teurer wird es schon werden, sagt auch der Flörsbachtaler.
Weniger Nachfrage als in den Corona-Jahren
Michael Groos, der einen Weihnachtsbaum-Betrieb in Neu-Anspach im Hochtaunus führt, sagt, er habe seine Preise zwölf Jahre lang nicht erhöht. "Aber dieses Jahr werden sie ein wenig steigen." Die Pflege- und Produktionskosten seien höher geworden. "Ich kaufe im Jahr für 9.000 Euro Dünger ein, einige Jahre zuvor hat das noch 2.000 Euro weniger gekostet", erläutert er. Ein Grund für den Preisanstieg der letzten Jahre sei der Krieg in der Ukraine.
Groos rechnet im Vergleich zu den Corona-Jahren außerdem mit etwas weniger Verkäufen an Privatleute. "In der Corona-Zeit wollten es noch mehr Menschen besonders schön daheim haben, da war der Privatverkauf um einiges höher als in den Jahren zuvor". Dennoch sei mit ausreichend Nachfrage zu rechnen.
Was bei Kunden besonders beliebt ist
Der beliebteste Weihnachtsbaum sei dabei weiterhin die Nordmanntanne, sagt Holger Schneider. Der Trend zum selbst schlagen hält nach Auskunft des Arbeitskreis-Vorsitzenden ebenfalls an. Während Corona sei das im größeren Stil aufgekommen und erfreue sich weiterhin großer Beliebtheit. "Gerade junge Familien mit kleinen Kindern machen das sehr gerne", sagt Schneider.
Einen - allerdings noch kleinen - weiteren Trend sieht Michael Groos aus Neu-Anspach bei besonders umweltbewussten Alternativen wie Topfbäumen oder auch Bäumen, die man wieder einpflanzen kann. "Die Nachfrage danach ist ein bisschen gestiegen", so Groos.
Bestand leidet unter Frostperiode
Doch wie steht es um den Weihnachtsbaumbestand in diesem Jahr? Auch hier sei es aktuell ein wenig schwieriger als in früheren Jahren, sagt Weihnachtsbaumverkäufer Willi Knauf aus Flörsbachtal. Verantwortlich hierfür sei vor allem eine längere Frostperiode vor über zehn Jahren, während der viele junge Bäume erfroren seien. Das mache sich jetzt beim Bestand der größeren Bäume bemerkbar.
Holger Schneider vom Arbeitskreis gibt aber Entwarnung: Alle möglichen Baum-Varianten seien trotzdem in ausreichender Menge vorhanden.
Übrigens: Wer Wert auf ökologisch angebaute Bäume legt, der wird bei der Umweltorganisation Robin Wood fündig. Robin Wood gibt auf einer eigenen Liste einen Überblick über Verkaufsstellen von Öko-Weihnachtsbäumen.