Bahnverkehr läuft wieder an Weltkriegsbombe in Kassel entschärft
In Kassel ist am Donnerstagabend eine Weltkriegsbombe ohne Probleme entschärft worden. Rund 2.600 Anwohner konnten in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren - und am ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe lief der Fernverkehr wieder an.
Der Kampfmittelräumdienst entschärfte die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg um 21.36 Uhr, wie die Stadt Kassel mitteilte. Die Schutzzone zur Evakuierung konnte damit aufgehoben werden. Rund 2.600 Anwohnerinnen und Anwohner konnten in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.
Die Bombe war am Vormittag auf einer Baustelle am Rangierbahnhof in Kassel-Rothenditmold gefunden worden und lag in einer Tiefe von 1,20 bis 1,50 Metern.
Evakuierung wegen Weltkriegsbombe
Rund um den Fundort war ein Evakuierungsradius von einem halben Kilometer eingerichtet worden. Die rund 2.600 betroffenen Anwohner hatten ab 14 Uhr ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen. Größtenteils seien die Menschen bei Freunden und Bekannten untergekommen.
Shuttle‐Busse der KVG brachten die Evakuierten, die nicht anderswo unterkamen, in Räume der Elisabeth‐Knipping‐Schule. Dort wurden die rund 400 Personen betreut und versorgt, teilte die Stadt am Abend mit. Etliche Liegendtransporte sowie Personen, die ihre Wohnung trotz zwingender Notwendigkeit nicht verlassen wollten, hatten die Evakuierung demnach verzögert.
Um Bewohnerinnen und Bewohner, die sich nicht selbständig in Sicherheit bringen konnten, zu betreuen, waren rund 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Hilfsdiensten vor Ort.
Nach dem Einsatz zog der Leiter der Berufsfeuerwehr Kassel, Tobias Winter, eine positive Bilanz und sprach von einem "gelungenen Einsatz". Auch wenn es sich bei der Bombe um einen eher kleineren Sprengkörper gehandelt habe, seien die einzuleitenden Maßnahmen in ihrer Dimension annähernd die selben.
ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe gesperrt
Der Bombenfund hatte Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr. Im Nahverkehr mussten die Buslinien 10, 12 und 13 umgeleitet werden.
Im Fernverkehr der Bahn musste der ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe gesperrt werden. Die Züge wurden über Bebra (Hersfeld-Rotenburg) umgeleitet und verspäteten sich dadurch um etwa 30 Minuten.
Zu den Verbindungen gehörten Züge von Hamburg oder Berlin in Richtung Frankfurt sowie eine Verbindung zwischen Köln und Leipzig.