Immobilienpreise Wohnungen in Frankfurt werden wieder teurer
Die Preise für Wohnungen in Frankfurt sind 2024 um bis zu zehn Prozent angestiegen. Das beobachtet der Gutachterausschuss für Immobilien. Der Kauf sei trotz gestiegener Kosten attraktiv - denn auch die Mieten gingen nach oben.
Wohnungen und Häuser in Frankfurt verteuern sich nach einem Preisrückgang wieder. Der Markt habe sich 2024 stabilisiert und im neuen Jahr zeige der Trend nach oben, berichtete Michael Debus vom Gutachterausschuss für Immobilienwerte am Montag. Das Spitzenniveau aus dem Boom bis 2022 sei aber nicht zu erwarten.
Bei Eigentumswohnungen sei 2025 mit leicht steigenden Preise zu rechnen, sagte Christine Helbach, Vorsitzende des Gutachterausschusses. "Und Eigenheime sind begehrt und bleiben begehrt." Auch die steigenden Mieten machten Wohneigentum attraktiver. Wegen der wachsenden Bevölkerung in Frankfurt sei die Nachfrage ungebrochen.
Erholung nach Preisrückgang
2024 stiegen die Preise für Bestandswohnungen in Frankfurt je nach Baualter um bis zu zehn Prozent, berichtete Debus. Für Eigentumswohnungen in Altbauten wurden rund 5.900 Euro pro Quadratmeter gezahlt, während Wohnungen etwa aus den 70er-Jahren billiger waren. Für Eigentumswohnungen der Baujahre ab 1991 ohne Neubau wurden im Schnitt rund 6.900 Euro je Quadratmeter fällig.
Wegen der Krise am Bau kamen 2024 nur wenige neue Eigentumswohnungen auf den Markt. Nach einem Preisrückgang auf 7.050 Euro pro Quadratmeter stiegen die Preise im zweiten Halbjahr 2024 spürbar auf 7.270 Euro.
Bei Eigenheimen blieben die Preise laut der Gutachter stabil oder stiegen leicht - vor allem bei Reihenmittelhäusern in der Baujahresklasse ab 1991 um rund 15 Prozent auf durchschnittlich 790.000 Euro. Wegen der geringen Stichprobe schwankten die Zahlen bei Häusern allerdings erheblich. Zudem kämen weiter kaum neue Objekte in den Verkauf.
Transaktionen steigen wieder
Nach jahrelangem Boom hatten gestiegene Zinsen und ein enormer Anstieg der Baukosten die Immobilienmärkte bundesweit in die Krise gestürzt. Die Preise gaben 2023 deutlich nach. Frankfurt war nach Einschätzung von Maklern besonders betroffen, da sich die sonst in der Stadt aktiven internationalen Kapitalanleger zurückhielten.
2024 ging es bei den Transaktionen wieder nach oben: Insgesamt wurden laut der Gutachter-Daten knapp 2.300 Wohnungen im Bestand verkauft, nach 2.050 im Vorjahr. Auch bei neuen Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern gab es wieder mehr Verkäufe.
Stadt will bezahlbaren Wohnraum stärken
Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) kündigte mehr politische Unterstützung für bezahlbare Mietwohnungen an. Die Förderbedingungen sollten verbessert werden, etwa mit höheren Zuschüssen. "Wir überarbeiten deshalb die Programme für den geförderten Wohnungsbau."
Die nötigen politischen Beschlüsse würden noch für das erste Halbjahr vorbereitet. Zudem werde an der Entwicklung neuer Baugebiete gearbeitet, etwa auf städtischen Flächen im Römerhof und im Gutleuthafen.